das bahnfahr’n ist, so kann man sagen,
doch sehr entspannt und recht gemütlich.
will weder spotten noch beklagen,
das was ich sag, das sag ich friedlich.
man sitzt in einer röhre drin,
mit vielen andren, fremden leuten.
man reist zu fernen orten hin.
zu müttern, vätern, gatten, bräuten.
ein sanfter schwefelduft weht herbei,
umspielt die nase und kriecht da ein.
deggendorf - bremen oder köln nach berlin -
den magenwinden kann niemand entflieh’n.
im röhreninneren tragen heute
alle ganz fein ihr nasenkleid.
zum schutz der ganzen, vielen leute.
verhindern so not, tod und leid.
doch halt! was schleicht hier durch die röhre?
es riecht nach leberwurst und ei!
wer hier nun fragt, was mich das störe ,
dem sag ich: es ist mehr dabei!
denn neben wurst und ei vom kinde,
weht forsch und harsch ein duft heran.
man ahnt es schon: die magenwinde!
sie kleben an der maske dran!
dies ist ein duft, das ist ganz klar,
wie man ihn nur aus mordor kennt.
das auge tränt, der tod ist nah,
gesichtshaut juckt, die lunge brennt.
deggendorf - bremen oder köln nach berlin -
den magenwinden kann niemand entflieh’n.
credits
released June 23, 2023
Mixing & Mastering: Dennis Reher
Minimalist, dark-edged electro bound for the dancefloor, influenced by freestyle and U.K. anarcho-punk in equal measure. Bandcamp New & Notable Jun 11, 2019